Willi-Bleicher-Preis 2023
Journalismuspreis der IG Metall Baden-Württemberg
Willi-Bleicher-Journalismuspreis 2023: Jury kürt Gewinner.
Beiträge des „SWR“, „MDR“ und der „ZEIT“ werden ausgezeichnet.
Fachkräftemangel, kreative Arbeitszeitmodelle und prekäre Arbeitsbedingungen im Fokus vieler Berichte.
Die Gewinnerinnen und Gewinner des diesjährigen Willi-Bleicher-Journalismuspreises stehen fest.
Prämiert werden Beiträge, die sich mit den Arbeitsbedingungen in der globalen Schifffahrt, dem Fachkräftemangel im Handwerk, den Aktivitäten des rechtsradikalen Zentrums Automobil und mit der Frage beschäftigten, ob sich Arbeit noch lohnt
Alle Beiträge nehmen den Rezipienten mit auf eine Reise, zeigen neue Dimensionen der Arbeitswelt auf und erweitern den Horizont.
Auch zeigen sie eindrücklich, wie vielseitig aber auch brutal Arbeit sein kann und wie unmenschlich manchmal mit Beschäftigten umgegangen wird. Drei der vier Preisträger sind freie Journalisten.
IG Metall-Bezirksleiter Roman Zitzelsberger:
Neben den aktuellen großen Herausforderungen der Transformation, der wirtschaftlichen Lage und der digitalen Entwicklung dürfen wir die tägliche Realität der 45 Millionen arbeitenden Menschen nicht vergessen. Freier und guter Journalismus fängt diese Wirklichkeit ein und reproduziert sie.
Durch diese Beiträge, die die Arbeitswelt von allen Seiten beleuchten, informieren und kritisch hinterfragen, bekommen wir ein klares Bild. Ich freue mich sehr, dass unser Willi-Bleicher-Preis hierzu einen wertvollen Beitrag leistet. Ich gratuliere den Preisträgerinnen und dem Preisträger sehr herzlich.
Roman Zitzelsberger
In diesem Jahr gab es so viele Einreichungen wie noch nie. Das zeigt, dass sich die Themen der Arbeitswelt in vielen Zusammenhängen wiederfinden und von engagierten Journalistinnen und Journalisten aufgegriffen werden.
Bereits zum 12. Mal zeichnet die IG Metall Baden-Württemberg in den Kategorien Print/Online, Fernsehen, Hörfunk und Nachwuchs Journalistinnen und Journalisten für herausragende und kritische Berichte über die Arbeitswelt aus.
Der unabhängigen Jury gehören Professor Dr. Frank Brettschneider (Universität Hohenheim, Lehrstuhl für Kommunikationswissenschaft), Ann-Kathrin Eckardt (Süddeutsche Zeitung), Ulrike Toma (Norddeutscher Rundfunk) und der Schriftsteller Wolfgang Schorlau an. Der Preis ist mit jeweils 3.000 Euro dotiert.
Mit dem Willi-Bleicher-Preis verfolgt die IG Metall Baden-Württemberg das Ziel, Medienschaffende zu ermutigen, hintergründig und differenziert über die Arbeitswelt zu berichten.
Benannt ist der Preis nach dem ehemaligen IG Metall-Bezirksleiter Willi Bleicher, für den soziale Gerechtigkeit, Menschlichkeit und Antifaschismus das höchste Gut waren.
Die Preisträgerinnen 2023
Kategorie Print/Online:
Moritz Aisslinger, ZEIT Dossier,
„Dem Sturm ausgeliefert“
Thema:
Ein Frachter auf dem Weg nach China. Ein Taifun. Eine verzweifelte Crew. Das Schicksal der »Gulf Livestock 1« liefert Einblicke in die Abgründe der globalen Schifffahrt.
Beitrag:
"Gulf Livestock 1": Dem Sturm ausgeliefert auf ZEIT ONLINE
Kategorie Fernsehen:
Anna Stradinger, SWR Junger Dokumentarfilm,
„Kratzer im Lack – Über die Spaltung der Belegschaft“
Thema:
Wie ein rechter Verein die Arbeitswelt unterwandern will. Die Automobilindustrie war in den vergangenen Jahren geprägt von Krisen und dem Strukturwandel hin zur E-Mobilität. Millionen von Arbeitsplätzen stehen auf dem Spiel. Wichtiger Player sind die Gewerkschaften. Die Größte ist die "IG Metall". Nun ist sie mit dem alternativen rechten Arbeitnehmerverein "Zentrum" konfrontiert. Der Film steht exemplarisch für die Konflikte in der Arbeitswelt.
Beitrag:
Doku: SWR - Kratzer im Lack (Zentrum Automobil) auf YouTube
Kategorie Hörfunk:
Sophie Rebmann, SWR2 Leben,
„Dringend gesucht – Ein bosnischer Handwerker in Deutschland“
Thema:
Ob in der Pflege, im Handwerk oder in sozialen Berufen: Überall fehlen Fachkräfte. Deshalb sucht Deutschland im Ausland über Anwerbeabkommen nach ihnen. Ein junger Mann aus Bosnien hat den Schritt gewagt.
Beitrag:
Ein Handwerker aus Bosnien gegen den deutschen Fachkräftemangel? beim SWR
Kategorie Nachwuchs:
Katharina Vorndran, MDR exactly,
„Zwischen Inflation, Mindestlohn und Bürgergeld - lohnt sich Arbeit noch?“
Thema:
Die aktuellen Krisen belasten die Geldbörse von Geringverdienern schwer. Andererseits gibt das neue Bürgergeld. Gibt es noch genug Anreize zu arbeiten oder kann man von der Grundsicherung genauso gut leben?
Beitrag:
exactly: Zwischen Inflation, Mindestlohn und Bürgergeld - lohnt sich Arbeit noch? in der ARD Mediathek