Willi-Bleicher-Preis 2024

Journalismuspreis der IG Metall Baden-Württemberg

Willi-Bleicher-Preis 2024: ZEIT, MDR, DLF/SWR und NDR gewinnen Journalismuspreis.

"Union Busting", prekäre Arbeitsbedingungen bei Lieferdiensten und Fachkräftemangel im Fokus vieler eingereichter Beiträge.

Die Gewinnerinnen und Gewinner des diesjährigen Willi-Bleicher-Journalismuspreises stehen fest.

In diesem Jahr erhalten den Willi-Bleicher-Preis, der jährlich von der IG Metall Baden-Württemberg verliehen wird und der jeweils mit 3.000 Euro dotiert ist:

  • Philipp Daum für "Handwerk: Ganz alte Schule" (ZEIT online)
  • Julia Friedrichs und Caroline Rollinger für "Wir waren mal Mittelschicht" (NDR story)
  • Sebastian Friedrich und Nina Scholz für "Gemobbt, gekündigt, abgefunden: Wie Unternehmen gegen Betriebsräte vorgehen" (DLF und SWR)
  • Katharina Vorndran für "Sparen, Stress und Schulden - unser Alltag mit Niedriglohn" (MDR exactly)

Bild: Barbara ReschBarbara Resch

IG Metall-Bezirksleiterin Barbara Resch:

Fake News und oberflächliche Schlagzeilen erhalten oft mehr Aufmerksamkeit durch Klicks als fundierte Recherche. Doch in turbulenten Zeiten wie diesen sind Journalistinnen und Journalisten unabdingbar, die den Weg der Wahrheit und des kritischen Hinterfragens gehen.

Diese Arbeit wollen wir mit dem Willi-Bleicher-Preis unterstützen und fördern. Daher freue ich mich sehr, dass unser Willi-Bleicher-Preis hierzu einen wertvollen Beitrag leistet. Ich gratuliere den Preisträgerinnen und Preisträgern sehr herzlich.

Die prämierten Beiträge befassen sich intensiv mit "Union Busting" im Einzelhandel, einem Leben am Existenzminimum mit solch niedrigen Gehältern, die kaum zum Leben reichen und sie beleuchten eine Berufsgruppe, die alle brauchen, aber keiner machen möchte - das Handwerk.

Alle Beiträge nehmen den Rezipienten mit auf eine Reise, zeigen neue, erschreckende Dimensionen der Arbeitswelt auf und erweitern den Horizont. Drei der vier Preisträger sind freie Journalisten.

Die IG Metall Baden-Württemberg zeichnet Journalistinnen und Journalisten für herausragende und kritische Berichte über die Arbeitswelt in den Kategorien Print/Online, Fernsehen, Hörfunk und Nachwuchs aus.

Der unabhängigen Jury gehören Professor Dr. Frank Brettschneider (Universität Hohenheim, Lehrstuhl für Kommunikationswissenschaft), Ann-Kathrin Eckardt (Süddeutsche Zeitung), Ulrike Toma (Norddeutscher Rundfunk) und der Schriftsteller Wolfgang Schorlau an.

Der Preis ist mit jeweils 3.000 Euro dotiert.

Mit dem Willi-Bleicher-Preis möchte die IG Metall Baden-Württemberg Medienschaffende ermutigen, hintergründig und differenziert über die Arbeitswelt zu berichten.

Benannt ist der Preis nach dem ehemaligen IG Metall-Bezirksleiter Willi Bleicher, für den soziale Gerechtigkeit, Menschlichkeit und Antifaschismus das höchste Gut waren.

Die feierliche Preisverleihung findet am 12. Juli 2024 im Reithaus in Ludwigsburg statt.

Die Preisträgerinnen 2024

Kategorie Print/Online:

Philipp Daum, ZEIT Online,
Handwerk: Ganz alte Schule

Thema:
Deutschland hat ein Problem: Kaum jemand möchte mehr Handwerker sein. Wie fühlt sich Arbeit an, die jeder braucht, aber keiner machen will?

Beitrag:
Handwerk: Ganz alte Schule auf ZEIT online (Paywall)
Beitrag als PDF-Datei

Kategorie Fernsehen:

Julia Friedrichs und Caroline Rollinger, NDR story,
Wir waren mal Mittelschicht

Thema:
Niedriglohnland Deutschland. Fast jede/r fünfte arbeitet hierzulande im Niedriglohnsektor. Mehr als in fast allen anderen europäischen Ländern. Es sind Verkäuferinnen und Verkäufer, Beschäftigte in der Erwachsenenbildung oder bei der Post. Es ist ein Leben am Existenzminimum, denn die steigenden Energie- und Lebensmittelpreise fressen den gestiegenen Mindestlohn mehr als auf.

Beitrag:
Wir waren mal Mittelschicht in der ARD Mediathek

Kategorie Hörfunk:

Sebastian Friedrich und Nina Scholz, Deutschlandfunk und SWR,
Gemobbt, gekündigt, abgefunden: Wie Unternehmen gegen Betriebsräte vorgehen

Thema:
Zwei Betriebsräten wird gekündigt. Davor gab es Konflikte mit dem Arbeitgeber. Es folgen zermürbende Prozesse am Arbeitsgericht. Ein Fall von Union Busting, also der gezielten und strategischen Behinderung von Gewerkschaften?

Beitrag:
Gemobbt, gekündigt, abgefunden: Wie Unternehmen gegen Betriebsräte vorgehen in der ARD Audiothek

Kategorie Nachwuchs:

Katharina Vorndran, MDR exactly,
Sparen, Stress und Schulden – unser Alltag mit Niedriglohn

Thema:
Arbeit in der Gastronomie, Logistik oder im Service heißt oft schuften für wenig Geld – die Jobs bringen kaum mehr als Mindestlohn. 3,6 Millionen Deutsche leben von Niedriglohn. Ist das fair oder müsste es mehr sein?

Beitrag:
Sparen, Stress und Schulden – unser Alltag mit Niedriglohn in der ARD Mediathek